Freitag, 25. Dezember 2009

Gesegnete Weihnachten!

Wir wünschen allen Besuchern unseres Blogs ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Kleines Orgel-ABC

Auf vielfachen Wunsch anbei ein kleines "Orgel-ABC" mit der Erklärung einiger Begriffe, die in den vergangenen und zukünftigen Posts wohl immer wieder eine Rolle spiel(t)en (werden).

Abstrakte: Schmale Holzleiste, die die Taste mit dem Tonventil verbindet.
Aliquote: Obertonregister, bei denen statt des Tones, der der jeweiligen Taste entspricht, eine hohe Quint oder Terz erklingt (in unserer Orgel Nasard 2 2/3').
Disposition: Zusammenstellung aller Register einer Orgel und ihrer Zuordnung zu den einzelnen Teilwerken (bei uns ein Werk in drei Teilwerke aufgeteilt: I. Manual, II. Manual und Pedal). 
Fuß: es wird in der Disposition hinter den Registern mit einem (') angezeigt, altes Längenmaß, kennzeichnet die Tonlage eines Registers in Fuß ('). Gemeint ist die Länge der größten Pfeife (C) einer Pfeifenreihe. Beispiel: Principal 8¢ = 8 x 30 cm (= ca. 1 Fuß), also rund 2,40 m lang.
Gedeckt:  Lippenpfeife, die oben geschlossen ist, sie klingt eine Oktave tiefer als eine offene Pfeife gleicher Größe.
Hauptwerk: Manualwerk (bei uns I. Manual) mit den klanglich wichtigsten Registern (Principale und Mixturen).
Intonation: Feinabstimmung der Pfeifen hinsichtlich Klang und Ansprache, bestimmt die Klangschönheit der Orgel.
Koppel: Technische Vorrichtung, die es ermöglicht, einzelne (Teil-)Werke miteinander zu verbinden. Koppeln gestattet z. B. die Vervielfachung der Kombination vorhandener Register oder die Zusammenfassung der Klangsubstanz verschiedener Teilwerke auf nur einem Manual bzw. Pedal.
Labiale: (lat. Labium = Lippe) Bei den Labialpfeifen entsteht der Ton wie bei einer Blockflöte. Durch Anblasen des Labiums wird im Pfeifenkörper eine schwingende Luftsäule erzeugt. Labialregister bilden die Mehrzahl jeder Orgeldisposition.
Mensur: Die für Klangfarbe und Raum entscheidenden Maßverhältnisse einer Orgelpfeife (Länge, Durchmesser, Labienbreite, Aufschnitthöhe). Die Weitenmensur (Durchmesser) gliedert die Pfeifenzugehörigkeit zu.
Pedalwerk: (auch Basswerk) Teilwerk, das vom Organisten mit den Füßen angespielt wird (Pedaltasten).
Principal: Das Hauptregister der Orgel, steht meist im Prospekt (bei uns als Fugara).
Prospekt: Schauseite der Orgel.
Register: Pfeifenreihe in gleicher Bauart für einheitlichen Klangcharakter. Register unterscheiden sich voneinander durch Bauart, Klang, Tonhöhe und Lautstärke.
Traktur: Die Verbindung von der Taste zum Pfeifenventil.
Tremulant: Ein kleiner Balg im Windkanal versetzt den Orgelwind in periodische Schwingungen. Das daraus resultierende Beben nennt man „tremulieren“.
Werk: Bezeichnung im Orgelbau für einen in sich geschlossenen Klangkörper mit eigenständigem Charakter. Mit jedem Manual und Pedal ist ein eigenes Werk verbunden.
Windlade: Ein flacher Kasten, auf dem die Pfeifen stehen, ist das technische Herzstück der Orgel. Hierbei wird die Luft auf die vom Spieler gewünschten Pfeifen verteilt. Der in der Windkammer gespeicherte Wind strömt beim Öffnen des Tonventils in die Tonkanzelle (Tonkanzellenlade). Welche Pfeifen erklingen, wird vom Spieltisch aus durch Tastendruck und durch die Wahl der Register über die „Schleifen“ geregelt (Schleiflade).

Eine schöne Simulation

Nun haben wir -dank Herrn Hilgendorf von der Orgelbauwerkstatt Klais- ein schöne Simulation über das Aussehen unserer neuen Orgel in der Hauskapelle, die ich gerne zum 4. Advent hier präsentiere:



(Bild zum Vergrößern bitte anklicken)

Allen Lesern dieses Blogs wünsche ich einen schönen vierten Advent!

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Erste Bilder

Heute haben Frank Lindenberger und Sebastian Lambertz die Orgelbauwerkstatt Klais in Bonn besucht, um die ersten Bilder vom Entstehen unserer Orgel zu machen.

In der Kölnstraße im Zentrum Bonns findet man die Werkstatt der Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG, die inzwischen in der vierten Generation der Familie Klais geführt wird.

Hinweis zu den Bildern: Durch einen Klick auf die Bilder vergrößern sich diese! 


Seitenansicht des Firmensitzes mit einem modernen Graffiti der spanischen Künstler ARIZ und SAGÜE, das anlässlich des 125jährigen Firmenjubiläums angebracht wurde.


Frontansicht von der Kölner Straße.

Das Gehäuse unserer Orgel wird aus Eichenholz gefertigt, das schon seit mehreren Jahren im Holzlager des Betriebes abgelagert wurde und zumeist aus den Wäldern im Bereich um Würzburg eingelagert wird.



Firmeneigenes Holzlager.


"Ein Stück" unserer Orgel: Die Eichenbretter werden nun geschnitten und gehobelt, um nach einer weiteren Zeit der Lagerung im Januar zum Gehäuse unserer Orgel verarbeitet zu werden.

In einem der vielen Räume stehen zur Zeit noch Teile einer Chororgel, die die Werkstatt zum Jahrswechsel verlassen wird. Danach wird hier unser Instrument nach und nach zusammengesetzt.


Der Orgelsaal mit Teilen einer Chororgel.

Aber auch einige weitere Hinweise auf den Bau unserer Orgel konnten wir schon vorfinden. Die Pläne für den Orgelbau sind bereits ausgefertigt, weiterhin auch schon das Grundgerüst für den Spieltisch und die Windladen, auf denen einmal die Pfeifen stehen werden und von dort mit Luft versorgt werden.




Auf diesem Plan kann man schon das Aussehen der neuen Orgel erahnen, bessere Pläne folgen allerdings auch noch in den nächsten Wochen auf dieser Seite. Das kleine Bild unten in der Mitte zeigt die Frontansicht der Orgel.


Ein Blick von oben in die Orgel.


Ein Blick vom Altar auf die Orgel.


Die Pläne wurden uns ausführlich erläutert.


Die Windlade der Manualregister. Hierauf stehen die Pfeifen und werden mit Luft versorgt.


Noch einmal die Windlade der Manualregister, von oben fotografiert.


Die Windlade der Manualregister von der Seite geöffnet.


Die Windlade auf dem das Pedalregister stehen wird. (Ansicht von oben)


Die Windlade des Pedalregisters von der Unterseite.


Man mag es vielleicht nur erahnen: Dies wird der Spieltisch unserer Orgel!

Und zum Schluss ein Ausblick in das nächste Jahr: Im Januar werden die Pfeifen gegossen. Wir werden dabei sein!

Die Pfeifenwerkstatt.